
Grundstück, 21.12.2022
Ein Baugrundstück finden und kaufen
Wie finden angehende Bauherren ein Baugrundstück zu einem bezahlbaren Preis?
Die Suche nach dem passenden Grundstück für ein neues Eigenheim ist langwierig und mit viel Aufwand verbunden. Damit bei der Suche und dem Kauf alles glatt läuft, haben wir praktische Tipps für Sie zusammengefasst.
Wer sich heute den Traum vom Eigenheim verwirklichen möchte, muss sich zuvor viele verschiedene Fragen stellen. Neben Bauart und Finanzierung gehört die Suche nach einem Bauplatz zu den drei wichtigsten Grundlagen beim Hausbau. Hierbei haben Baufamilien mehrere Wege, das passende Baugrundstück zu finden. Wer sich für eine Region oder Kommune – auf dem Land oder im städtischen Umfeld – entschieden hat, kreist seine Wahlheimat ein. Darauf aufbauend können über unterschiedliche Wege und Medien gezielte Informationen eingeholt werden. Einschlägige Portale im Internet und Anzeigen in Zeitungen und Mitteilungsblättern verschaffen einen ersten Überblick über den aktuellen Grundstücksmarkt und seine Preise.
Das perfekte Baugrundstück zu finden ist Fleißarbeit
Starten Sie mit der Suche nach dem passenden Baugrundstück möglichst früh. Bei der Suche selbst haben Sie verschiedene Informationsquellen zur Auswahl:
- Einschlägige Immobilienportale sowie die Anzeigeseiten der regionalen Zeitungen bieten einen ersten Überblick über den aktuellen Grundstücksmarkt und seine Preise.
- Auch die ortsansässigen Bekannten oder Verwandten sind eine gute Wahl, um ein neues Baugrundstück zu finden.
- Haben Sie schon das ansässige Rathaus oder Bürgeramt bei der Grundstücksuche in Betracht gezogen? Erkundigen Sie sich beim Amtsgericht nach zwangsversteigerten Grundstücken – hier ist womöglich ein echtes Schnäppchen dabei.
- Vielleicht hat der Immobilienmakler Ihres Vertrauens aktuell ein Baugrundstück im Angebot. Nicht vergessen: Seine Leistung ist in der Regel kostenpflichtig. Dadurch können sich der Grundstückpreis beziehungsweise die Höhe der Baunebenkosten erhöhen.
Fertighaushersteller haben oft das passende Baugrundstück in Hinterhand
Anbieter von Fertighäusern haben gute Kontakte zu Behörden und Privatpersonen, die ausgewiesenes Bauland verkaufen. Zudem sind sie meist mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut. Das kann bei der späteren Bauplanung sehr hilfreich sein. Eventuell haben Fertighaushersteller sogar eigene Baugrundstücke, die sie mitsamt Haus verkaufen.
Baugrundstück kaufen – ist der Preis angemessen?
Der Preis für ein Baugrundstück ist oft überteuert oder das Bauland zieht schon vor dem Hausbau weitere Kosten nach sich. Zum Beispiel für die Erschließung oder bei Altlasten im Boden. Doch zu welchem Preis sollten Sie ein Baugrundstück noch kaufen? Grundsätzlich gilt: Wer ein Baugrundstück kaufen möchte, sollte sich zunächst bei dem zuständigen Gemeindeamt nach dem Bodenrichtwert erkundigen und ihn mit dem geforderten Kaufpreis vergleichen. Informieren Sie sich ebenfalls über Bodenrichtwerte und Grundstückangebote in der angrenzenden Kommune. Womöglich ist diese Wohngegend etwas günstiger und es bleibt etwas mehr Budget für das Haus übrig.
Welche Zusatzkosten fallen an?
Mögliche Folgekosten
Bevor Sie sich entscheiden ein Baugrundstück kaufen, sollten Sie mögliche Folgenkosten mit einem Bodengutachten prüfen. Das Gutachten kostet zwischen 500 und 1.000 Euro, beantwortet aber wichtige Fragen bereits vor Baubeginn, wie zum Beispiel „Macht die Bodenbeschaffenheit eine Stützkonstruktion für das Haus erforderlich?“ oder „Muss der Keller aufgrund von hochstehendem Grundwasser besonders abgedichtet werden?“. Ein weiterer Kostentreiber vor Baubeginn kann das Erschließen des Baugrundstücks sein. Grundstücke, die teilweise oder sogar voll erschlossen sind, sind häufig teurer.
Fixe Nebenkosten
Bei der Kostenkalkulation gilt: Je teurer das Baugrundstück, desto höher sind auch die fixen Nebenkosten. Hierzu zählen:
- der Eintrag ins Grundbuch und die Begleitung und Beglaubigung des Grundstückskaufs durch einen Notar. In Abhängigkeit vom Arbeitsaufwand, vom beauftragten Notar und von der Kommune, in der sich das Bauland befindet, betragen die Kosten hierfür rund zwei Prozent des Kaufpreises.
- Eine weitere fixe Ausgabe ist die Grunderwerbsteuer. Sie ist von Bundesland zu Bundesland verschieden.
- Die Provision für einen Makler versuchen viele Bauherren zu umgehen, indem sie nach Baugrundstücken von privaten Verkäufern Ausschau halten. Allerdings sind diese noch schwerer zu finden und auch immer weniger vorhanden. Die Maklercourtage beträgt etwa zwischen vier und gut sieben Prozent des Kaufpreises.
Wie setzt sich der Grundstückpreis für ein Baugrundstück zusammen?
Wer sich auf die Suche nach einem Baugrundstück macht, findet je nach Region große preisliche Unterschiede. Eine große Rolle bei der Zusammensetzung des Grundstückpreises spielt die regionale Kaufkraft und eine gut ausgebaute Infrastruktur. Hierzu gehört etwa die Anbindung an das Verkehrsnetz oder die Verfügbarkeit von Kindergärten, Schulen und weiteren öffentlichen Einrichtungen. Der Preis für ein innerstädtisches Baugrundstück ist daher fast immer höher als ein ländlicher Bauplatz.
Einen Anhaltspunkt für den Grundstückpreis kann der Bodenrichtwert liefern. Er gibt den durchschnittlichen Lagewert des Bodens in Euro pro Quadratmeter an. Die Bodenrichtwerte werden jährlich durch einen Gutachterausschuss zum Stichtag 31. Dezember beschlossen und veröffentlicht.
Unsere Tipps:
1) Starten Sie möglichst früh mit der Grundstückssuche, damit der Traum vom Eigenheim nicht ins Stocken gerät.
2) Treiben Sie die Suche nach einem Baugrundstück, das ihrer Traumvorstellung entspricht, selbst aktiv voran.
3) Halten Sie immer Ausschau nach unbebauten Flächen.
4) Schaffen Sie finanzielle Rücklagen: Die fixen Nebenkosten können nicht über die Bank finanziert werden.
5) Junge Baufamilien können häufig auf städtische Fördermittel zugreifen.