In den 1980er Jahren entstehen viele Bauträgergesellschaften, die dem Wunsch nach verdichtetem Bauen in den Ballungsgebieten durch Kooperationen besser beikommen wollen. Die „Neue Heimat“ ist wohl eine der berühmtesten Bauträgergesellschaften, die bundesweit solche Bauvorhaben verwirklicht. In vielen dieser Wohnsiedlungen finden sich Fertighäuser der 80er Jahre.
Fertighaushersteller gehören in den 1980er Jahren zu den ersten Baufirmen, die Energiesparmaßnahmen an ihren Häusern massiv fördern. Wohnbiologische und energiespartechnische Aspekte sind der Fertighausbranche schon damals wichtig.
Die Formenvielfalt der 80er Jahre-Fertighäuser wächst und gleichzeitig das Angebot an verschiedenen Hausgrößen. Das Fertighausangebot orientiert sich mehr und mehr am Publikumsgeschmack: Wintergärten und Erker werden immer beliebter. Fertighäuser werden in den 80er Jahren zunehmend zum Eigenheim für Individualisten.
1983 öffnet die Fertighausausstellung in Bad Vilbel bei Frankfurt. Sie zeigt ausschließlich individuelle Villen mit Krüppelwalmdach, Erkern, Gauben, Glasanbauten, Holzfensterläden und Sprossenfenstern. Viele dieser Villen stellen vor allem Gemütlichkeit dar und setzen auf Nostalgie. Holz wird wieder sichtbarer. So soll eine neue Zielgruppe erreicht werden.
Im Mai 1989 gründete der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) die „Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau“ (QDF). In ihr sind strenge und umfassende Qualitätsmerkmale festgehalten, die sich die BDF-Mitglieder erarbeiten und einhalten müssen. Der QDF-Standard wid seitdem regelmäßig weiter optimiert und ist daher stets auf einem innovativ technischen Niveau. Die QDF stellt bis heute eine verlässliche Qualitätsgemeinschaft dar, der Baufamilien vertrauen.
Die Situation auf dem Fertighausmarkt ändert sich 1989 mit dem Fall der Mauer schlagartig. Die folgende Wiedervereinigung und Währungsunion bescheren der Fertighausbranche die größten Verkaufserfolge seit Jahren.