Der Hausaufbau dauert bei einem Fertighaus meist nur ein bis zwei Tage - bei größeren Häusern auch schon mal etwas länger. Er beginnt frühmorgens mit der Ankunft einer Montagekolonne und eines Krans. Die Bauelemente werden sicher verladen auf LKWs zur Baustelle gebracht. Nachdem die Plane von dem Tieflader entfernt wurde, kann die so genannte "Hausstellung" beginnen. Sie orientiert sich an einem Bauplan, in dem den einzelnen Bauteilen und Montageschritten Nummern zugeordnet sind. Alle benötigten Materialien und Werkzeuge liegen in Reichweite.
In der Regel erfolgt der Hausaufbau geschossweise. Zunächst werden die Außenwände auf die Bodenplatte oder die Oberkante des Kellers in ein Mörtelbett gesetzt, ausgerichtet und mit Ankern und Spezial-Schrauben oder Schwerlast-Dübeln fixiert. Die tonnenschweren und geschosshohen Elemente werden mit speziellen Verschraubungen aneinander befestigt. Bei reibungslosem Ablauf befinden sich die Außenwände des Erdgeschosses nach nicht einmal einer Stunde an ihrem angedachten Platz - und bleiben dort viele Jahrzehnte lang stehen.
Der nächste Schritt beim Hausaufbau ist das Einheben der Innenwände. Auch hier geht es Schlaf auf Schlag, dann steht das Erdgeschoss und die Zwischendeckenelemente kommen zum Einsatz. Bei Bedarf werden noch Stahl- oder Holzträger eingezogen. Parallel wird das Gerüst um das Haus aufgestellt, um mit dem Obergeschoss und dem Dach fortfahren zu können. Die Geschwindigkeit, mit der das Haus wächst, verblüfft Laien immer wieder. Sie ist das Ergebnis der Vorfertigung und der ausgefeilten Logistik der Fertighausbranche. Jedes benötigte Bauteil ist zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Zum Abschluss des Hausaufbaus wird das Dach eingedeckt - die Dachelemente wurden bereits vorgefertigt und auf dem Firstbalken und den Wänden montiert. Es folgen die Dachpfannen. Bei Kompakthäusern benötigen die Fachkräfte des Herstellers nur einen Tag für die Hausstellung, die meisten Bauten stehen spätestens am zweiten Tag wetterfest und ausbaufertig auf dem Bauplatz.
Feinarbeiten an Gebäudedetails wie Dachgauben und Regenrinnen schließen sich nahtlos an. Im Innenbereich werden sowohl beim Ausbauhaus als auch bei einem schlüsselfertigen Haus einige Details nachgearbeitet, ehe der eigentliche Innenausbau beginnt und der Hausaufbau damit abgeschlossen ist. Im Unterschied zum Rohbau eines konventionellen Gebäudes ist das Fertighaus nun weitgehend fertig, obwohl die Baustellenphase gerade erst begonnen hat.
In den Wänden sind die Fenster, Türen und die Anschlüsse dank der industriellen Vorfertigung schon eingebaut. Die Versorgungsschächte im Inneren der Wände sind für den Innenausbau leicht zu erreichen - soweit die Einbauten nicht sogar schon im Werk integriert wurden. An einigen Stellen sind die Holztafeln nur provisorisch mit einer Holzwerkstoffplatte verschlossen. Wenn Leitungen und Rohre eingebaut sind, werden Sie erneut und endgültig im Rahmen des Hausaufbaus geschlossen.
Schauen Sie sich einen Hausaufbau vorab an! Verschaffen Sie sich in Videos aus dem Internet einen Überblick über den Ablauf einer Hausstellung. Zahlreiche Filme unserer Haushersteller zeigen eine Hausmontage im Zeitraffer. Oder besuchen Sie einen Hausaufbau in Ihrer Nähe und seien Sie live Zeuge beim Entstehen eines Fertighauses. Orte und Termine können Sie bei Ihrem Hersteller erfragen oder in unserer Terminübersicht finden.