
Baulexikon - Kompaktes Hausbauwissen, 10.04.2025
Wärmebrücken - Stellen an denen das beheizte Haus Energie verliert
Umgangssprachlich werden Wärmebrücken häufig auch als Kältebrücken bezeichnet. Sie bilden eine Brücke zwischen dem Inneren und dem Äußeren eines Hauses und geben Wärme beziehungsweise Kälte schneller von einer zur anderen Seite ab. Fachmännisch gesagt, handelt es sich bei einer Wärmebrücke um eine energetische Schwachstelle. Das Außenbauteil des Hauses weist an dieser Stelle eine geringere Wärmedämmung auf als in seiner umliegenden Fläche.
Die Wärme bahnt sich ihren Weg
Heizungswärme findet immer einen Weg nach draußen. Allerdings lässt sich die Geschwindigkeit, mit der die Wärme schwindet, beeinflussen. Hierfür sollten Wärmebrücken so gut es geht vermieden werden. Generell schwindet Wärme nicht immer geradlinig von einer Wandseite zur anderen, sondern bahnt sich den Weg des geringsten Widerstandes durch das Innere der Wand. Die gleiche Brücke überquert die Wärme im Sommer auch von außen ins Innere des Hauses.
Wo treten Wärmebrücken auf?
Wärmebrücken können bei unsachgemäßer Bauausführung an vielen Stellen auftreten. Besonders häufig betroffen sind die Anschlussstellen der Bodenplatte, der Kellerdecke und des Daches an die Außenwand, an die Anschlüsse der Geschossdecken und an die Innenwände. Ebenfalls neuralgische Punkte mit Wärmebrücken-Potenzial sind Rollladenkästen und alle herausragenden Bauteile wie Erker, Balkone oder Vordächer.
Mit einem Fertighaus das Risiko von Wärmebrücken minimieren
Das Risiko von Wärmebrücken lässt sich durch sorgfältige Planung und eine lückenlos ausgeführte Dämmung reduzieren. Bei der modernen Holz-Fertigbauweise wird die Wärmedämmung intelligent und gleichmäßig im Inneren der Wand platziert. Zudem verpflichten sich die Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF) zur Vermeidung von Wärmebrücken. Außerdem versprechen sie den Bau vorbildlich energieeffizienter Häuser, die die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) um mindestens 15 Prozent unterbieten. Dadurch lässt sich das Risiko von Wärmebrücken für den Bauherrn auf ein Minimum reduzieren.