Innen- und Außenwände unterscheiden sich meist in der Dicke der Konstruktion, was bereits ein erster Hinweis auf die statische Tragfähigkeit der Wand liefern kann. Hohe Gewichtsbelastungen an Wänden gehen z. B. von Küchenoberschränken aus. Da die Küchenoberschränke direkt an die Wand montiert werden und durch Teller und Töpfe nochmal ordentlich Gewicht von bis zu 50 Kilogramm dazu kommt, wirken enorme Kräfte an der Küchenwand. Daher bauen einige Hersteller in den Küchenwänden noch zusätzliche Querriegel auf Oberschrankhöhe ein, sodass schwere Küchenoberschränke problemlos montiert werden können. Die meisten Hersteller verwenden zudem auf der Innenseite der Wände auch Holzwerkstoffplatten, die eine ganzflächige Verschraubung ermöglichen. Damit lassen sich Regalbretter, Küchenoberschränke oder eine Garderobe problemlos mit gewöhnlichen Holzschrauben an die Fertighauswand montieren.
Schrauben und Nägel in der Fertighauswand haben keinen nennenswerten Einfluss auf die bauphysikalischen Eigenschaften des Hauses – sofern die Verschraubung nicht tief durch die komplette Konstruktion durchdringt oder sogar auf der anderen Seite wieder herauskommt. Es sollte darauf geachtet werden, dass die luftdichte Ebene – meist eine innenseitig platzierte Dampfbremse oder OSB-Platte nicht umfassend durchdrungen wird, sodass es durch eine Leckage zu Lufteinströmungen (Konvektion) kommt. Dann könnte ein Tauwasserproblem entstehen. Diffusionsoffene Wandaufbauten haben den Vorteil, dass Feuchtigkeit aus der Wand schnell heraus kann, sollte es zu einem kleineren Feuchteeintrag kommen. Somit haben Löcher von Nägeln und Schrauben keinen negativen Einfluss auf die Fertighauswand.
Wer sich für ein Fertighaus in Holzbauweise entscheidet, setzt sich bereits in der Planung mit dem späteren Traumhaus auseinander. Damit wird noch vor der Produktion des Hauses die Einteilung der einzelnen Räume festgelegt, sodass die Hersteller auf Sonderwünsche der Kunden wie auch spezielle Anforderungen eingehen können. Da der Raum für die spätere Küche noch in der Planung festgelegt wird, können die Wände gerade für die Küchenoberschränke angepasst werden. Ein anderes Beispiel wäre ein Wandsafe, der enorme Gewichtsbelastung mit sich bringt. Dementsprechend kann der Bauzeichner die dafür vorgesehene Wand gleich so planen, sodass die spätere Montage mit Schrauben in der Fertighauswand nahtlos klappt und die Konstruktion das Gewicht auch tragen kann.
Nägel und Schrauben in der Wand sind ein bauartenübergreifendes Thema, da für jeden Werkstoff eine andere angepasste Befestigungstechnik nötigt ist. Bei Trockenbauwänden muss mit speziellen Gipskartondübeln gearbeitet werden. Hochlochziegel oder poröse Gasbetonsteine weisen mittlerweile viele Hohlräume im Inneren auf, sodass die Festigkeit beeinträchtigt ist. Hierbei kann dann auch nicht mehr mit einfachen Dübeln und Schrauben gearbeitet werden, sondern es müssen spezielle Dübel benutzt werden. Die Holzbauweise hat hierbei enorme Vorteile, da schwere Möbel oder sperrige Gegenstände mit einer geeigneten Schraube kinderleicht an die Fertighauswand geschraubt werden können, ohne dass eine Bohrung oder zusätzliches Befestigungsmaterial benötigt wird. Auch das Aufhängen von Bilderrahmen oder leichteren Gegenständen können mit einfachen Holznägeln befestigt werden.
Qualitätsgeprüfte Fertighaushersteller erfüllen weit höhere Ansprüche als die gesetzlichen Forderungen verlangen. Alle Baufamilien bekommen eine sogenannte Hausakte, die sich als Dokumentationsheft für das Haus versteht. Jegliche Pläne samt Wandaufbauten, Strom- und Wasserleitungen, Fenster und Türen sowie viele weitere Details lassen sich aus den Unterlagen herauslesen. Nachträgliche Umbaumaßnahmen können somit bereits im Vorfeld auf Machbarkeit geprüft werden. Dementsprechend kann vor der Montage von sehr schweren Gegenständen nochmals nach den einzelnen Holzständern in der Fertighauswand geschaut werden, sodass im Zweifelsfall auch diese zur Verschraubung genutzt werden können. Kurzum: Damit können Sie bedenkenlos Nägel und Schrauben in die Fertighauswand montieren, ohne dabei Sorgen haben zu müssen.