Was haben Fichtenholz, Kautschuk und Rapsöl gemeinsam, außer dass sie aus der Natur gewonnen werden? Alle diese Rohstoffe werden heute in der modernen Industrie verwendet und gehören in die Gruppe „nachwachsende Rohstoffe“. Was aber genau heißt das und welche Vorteile haben diese Produkte? Der Frage gehen wir im nachfolgenden Text nach.
Laut wissenschaftlicher Definition stammen nachwachsende Rohstoffe aus „land- und forstwirtschaftlich erzeugten Produkten, die nicht als Nahrungs- oder Futtermittel Verwendung finden, sondern stofflich, also direkt als Rohstoff oder zur Erzeugung von Energie genutzt werden“. Fichtenholz zum Beispiel wird in vielen Industriezweigen genutzt wie im Fertighausbau, im Möbelbau oder bei der Papierherstellung. Kautschuk findet sich in der Reifen- sowie Gummiindustrie und Rapsöl als Kraftstoff an Tankstellen wieder. Nachwachsende Rohstoffe sind etwa:
Die Zeitspanne zur Entstehung eines Rohstoffes ist ein wesentlicher Faktor, ob etwas als nachwachsend oder fossil gilt. Ton für Dach- oder Mauerziegel, Stahl für die Autoindustrie oder Erdöl zur Benzinherstellung sind Rohstoffe, die anders als zum Beispiel der natürliche Baustoff Holz nicht innerhalb eines Menschlebens „nachwachsen“. Zwar lassen sich in manchen Fällen fossile Rohstoffe recyceln, aber das meist nur sehr kostenintensiv. Zudem benötigen fossile Rohstoffe bei der Herstellung und Verarbeitung weitaus mehr Energie als zum Beispiel Holz und andere Naturprodukte. Die Menge an Kohlenstoffdioxid, die bei der Be- und Verarbeitung von Holz benötigt wird, gleicht sich mit der eingelagerten Menge an Kohlenstoff aus und ist somit neutral in der Ökobilanz.
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Gerade hinsichtlich der Diskussion über die weltweite Rohstoffverknappung sind nachwachsende Rohstoffe essentiell wichtig, um den Bedarf der Menschheit an Rohstoffen zu decken. Fossile Rohstoffe werden nach unterschiedlichen Prognosen an ihr (baldiges) Ende kommen, während nachwachsende Rohstoffe endlos angebaut und gezüchtet werden können. Bei einer nachhaltigen Land- sowie Forstwirtschaft ist es ein immer wiederkehrender Kreislauf, der als Endlosschleife verstanden werden kann.
Nachwachsende Rohstoffe begegnen uns immer wieder im Alltag, doch viele Menschen sind sich dessen gar nicht bewusst. Zum Beispiel Holz-Fertighäuser, Möbel sowie der Innenausbau aus Holz, Kleidung aus Baumwolle, Leinen oder Hanf, Rapsöl als Beigabe im Kraftstoff oder Verpackungen und Folien für Lebensmittel aus Zucker oder Kohlenhydraten: Alle diese Produkte befinden sich tagtäglich um uns herum. Zwar finden sich ebenso Substitute, die aus fossilen Rohstoffen bestehen und oft preiswerter als ihre natürlichen Vertreter sind. Allerdings ist die Umweltbelastung durch den nicht abbaubaren Müll bzw. durch die kostenintensive Verbrennung nicht zu vernachlässigen.
Aus dem Bauwesen ist der nachwachsende Rohstoff Holz seit einigen tausend Jahren ein fester Bestandteil und nicht mehr wegzudenken. Wandkonstruktionen, Dämmungen, Dachbalken, Fenster und Türen sowie Bodenbeläge sind nur einige Produkte, die beim Bauen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz bzw. Cellulose gefertigt werden. Natürliches Dämmmaterial wird für den energieeffizienten Hausbau heute aber nicht nur aus Cellulose des Holzes gewonnen. Auch nachwachsende Rohstoffe wie Flachs, Hanf, Jute, Schilf, Baustroh, Sisal, Wiesengras, Kork, Kokos oder Seegras – um nur einige zu nennen – dienen als Dämmstoff im energieeffizienten und nachhaltigen Holz-Fertigbau.
Es ist damit zu rechnen, dass die Kosten von nachwachsenden Rohstoffen zukünftig sinken werden, da die Technologien immer stärker optimiert werden und die Nachfrage zunimmt. Beim Holzhausbau etwa fällt der Holzpreis in Bezug auf die Gesamtkosten heute kaum noch ins Gewicht. Bei anderen Rohstoffen, wie zum Beispiel Bausand, ist das ganz anders: Im Zeitraum von 2000 bis 2017 ist der Preis für Sand, Kies und gebrochene Natursteine laut Statistischem Bundesamt um über 30 Prozent gestiegen. So mancher Verbraucher fragt sich, wie das sein kann, da es genug Wüsten auf der Erde gibt. Allerdings ist der Bausand für Beton ein grobkörniger Sand, während Wüstensand rundkörnig ist und sich für das Bauwesen nicht eignet. Buchstäblich rieselt der Bausand uns zunehmend aus den Händen. Aber auch Stahl und andere Metalle wurden in den letzten Jahren immer teurer und das ist auch im Bauwesen für Betongebäude ein relevantes Thema beim Preis geworden.
Unter dem Begriff Kaskadennutzung versteht man einen Wertstoffkreislauf, der Produkte nach ihrer Nutzungsdauer in niedere Nutzungsformen übergibt, bis letztendlich die stoffliche Nutzung ausgereizt und nur noch eine energetische Nutzung möglich ist. Ein Beispiel hierfür ist das Bau- oder Konstruktionsholz, aus dem erst rustikale Möbel, später Holzwerkstoffe, dann Papier und letztendlich Brennmaterial für die Energieerzeugung gewonnen werden. Nachwachsende Rohstoffe sind oftmals Produkte, die für die Kaskadennutzung eingesetzt werden können und dementsprechend noch effizienter und effektiver sind – also gut für Mensch und Umwelt zugleich.
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